Zukunft der Interaktivierung

Rund 20 Jahre, nachdem diese Reise angefangen hat, kommt nun ein wesentlicher neuer Schritt. Wissen wird heute zunehmend außerhalb von Texten, Bildern und Infografiken vermittelt und deshalb ändert sich die durch Information organisierte Welt auch radikaler als manchem lieb ist.

  1. Inhalte werden vor allem in Form von Videos, Tools, Transaktionen vermittelt. Sie sind damit nicht mehr in einem einheitlich strukturierten Medium abbildbar und organisierbar. Nach HTML kommt also wieder eine Phase des Chaos, bis neue Technologien und Traditionen entwickelt sind.

  2. Die Informationen fließen zwischen den Maschinen und falls noch Informationen zwischen Menschen fließen, tun sie das zunehmend in Echtzeit. Es müssen also Prozesse aufgesetzt werden, die ständig optimiert werden - am Ende optimieren sie sich selbst (nach Vorgaben noch von Menschen, aber zunehmend auch von Maschinen).

  3. Das Wissen, die Organisation der Information wird dadurch so komplex, dass diese nur noch Maschinen automatisiert vornehmen können. Es wird weiterhin Menschen geben, die aufgrund großer Erfahrung und/oder Intuition quasi wie von Geisterhand geleitet in dieser neuen Zeit navigieren, dabei handelt es sich jedoch um eine sehr kleine Minderheit.

  4. Der neue Prototyp des Menschen, der in dieser Situation lebt und arbeitet, soll im Mittelpunkt dieser im Angesicht des Wandels bewusst altmodischen Stoffsammlung stehen. Wie sich dieser Vorgang, diese Haltung benennen lässt, ist noch unklar, jedoch könnte Xanarchy ein möglicher Begriff sein: eine sanfte, jedoch nicht immer gewaltfreie Anarchie, die sich zuweilen einem intelligenten Design unterwirft.

  5. Die ersten Indizien dafür werden in der Kunst gefunden, außerhalb der kanonisierten Hochkultur, am Rande des etablierten Betriebs, denn dort ist die Empfindsamkeit am höchsten, es gibt am wenigsten zu verteidigen, die Suche nach Orientierung ist am stärksten.